Warum pMAX Kampagnen oft falsch verstanden werden (und wie du das Beste daraus machst)

Performance Max (pMAX) Kampagnen von Google Ads gelten als leistungsstarkes Tool, um potenzielle Kunden über alle Google-Kanäle hinweg zu erreichen. Ob Search, Display, YouTube, Discover, Gmail oder Maps – pMAX bündelt alle Kanäle in einer einzigen, KI-gesteuerten Kampagne.

Doch genau diese Automatisierung führt oft zu Missverständnissen. Viele Werbetreibende gehen davon aus, dass pMAX eine gezielte Zielgruppenansprache bietet, den gesamten Funnel abdeckt und einfach alle anderen Kampagnentypen ersetzen kann – was nicht stimmt.

👉 In diesem Artikel klären wir die häufigsten Fehler, zeigen Best Practices und erklären, wie du pMAX optimal einsetzt, ohne Budget zu verschwenden.

1. Zielgruppensignale sind keine direkte Ausrichtung

🚫 Missverständnis: Viele glauben, dass Zielgruppensignale eine direkte Steuerung der Kampagne ermöglichen.

Richtigstellung: pMAX nutzt Zielgruppensignale nur als Hinweis für den Algorithmus – es sind keine echten Targeting-Einstellungen.

Warum ist das wichtig?

  • pMAX testet laufend neue Nutzer, unabhängig davon, welche Zielgruppensignale du setzt.
  • Zielgruppensignale beeinflussen zwar den Start, doch Google optimiert eigenständig weiter.
  • Viele Werbetreibende setzen Zielgruppensignale falsch ein und ziehen daraus falsche Schlüsse über die Performance.

🚨 Fehler: Website-Besucher als Zielgruppensignal
Ein weit verbreiteter Fehler ist die Verwendung von Website-Besuchern als Signal. Warum?

  • Nutzer, die bereits auf der Website waren, haben möglicherweise schon gekauft oder sind nicht die besten Neukunden.
  • Google erweitert die Zielgruppe ohnehin stark – Website-Besucher begrenzen die Performance eher, als dass sie helfen.

💡 Bessere Alternativen:
Customer Match-Listen: Lade eine Liste mit bisherigen Käufern hoch.
GA4 Audiences: Nutze Segmente wie „All Purchasers“ oder „Engagierte Nutzer“.
Demografische & Interessenssignale: Teste hochwertige In-Market- oder Affinity-Zielgruppen.

2. pMAX ist keine Full-Funnel-Kampagne

🚫 Missverständnis: Viele Werbetreibende gehen davon aus, dass pMAX den gesamten Funnel von Awareness bis Conversion abdeckt.

Richtigstellung: Obwohl pMAX in allen Netzwerken ausspielt, bedeutet das nicht, dass es automatisch jede Funnel-Stufe optimal bedient.

Warum ist das ein Problem?

  • Google zeigt pMAX-Anzeigen auf YouTube, Display & Discovery, was oft den Eindruck vermittelt, dass auch Awareness generiert wird.
  • In Wahrheit optimiert pMAX aber auf Conversions, d. h. es zeigt die Anzeigen primär Nutzern, die bereits eine Kaufabsicht haben.
  • Ohne zusätzliche Branding-Kampagnen fehlt der langfristige Aufbau neuer Zielgruppen.

💡 Richtiger Funnel-Ansatz:
✅ Nutze pMAX für den Bottom-of-Funnel (BOF) → Ziel: Conversions maximieren.
✅ Setze YouTube & Demand Gen Ads für den Upper Funnel ein → Ziel: Markenbekanntheit steigern.
✅ Ergänze gezielte Suchkampagnen, um die Kontrolle über wertvolle Keywords zu behalten.

🚨 Fehler: pMAX als alleiniges Kampagnensetup nutzen
Viele Werbetreibende setzen pMAX als Einzelkampagne ein und wundern sich, warum Neukundenzuwachs fehlt.

Besser: Kombiniere pMAX mit anderen Kampagnentypen für eine optimale Funnel-Struktur.

3. Kombination mit anderen Kampagnen für bessere Ergebnisse

🚫 Fehler: Viele Werbetreibende setzen ausschließlich auf pMAX und erwarten, dass es andere Kampagnentypen vollständig ersetzt.

Richtiger Ansatz: pMAX entfaltet sein volles Potenzial nur in Kombination mit anderen Kampagnen.

Welche Kampagnen ergänzen pMAX optimal?

📌 Suchkampagnen für Kontrolle über wichtige Keywords

  • Brand-Search-Kampagne: Sicherstellen, dass Nutzer, die deine Marke suchen, auf deine Anzeigen klicken.
  • Exact-Match-Kampagnen: Hochrelevante Keywords gezielt steuern, ohne dass pMAX alles übernimmt.

📌 Demand Gen & YouTube Ads für Awareness

  • YouTube Ads steigern das Suchvolumen für pMAX.
  • Demand Gen Kampagnen (ehemals Discovery) erreichen Nutzer, die gerade Produkte recherchieren.

📌 Remarketing-Kampagnen für gezielte Wiederansprache

  • Manuelle Display- oder YouTube-Remarketing-Kampagnen können effektiver sein als die Automatisierung in pMAX.

💡 Tipp:

  • Teste pMAX mit separaten Kampagnen: Nutze es für Conversions, aber behalte Search & Awareness-Kampagnen für gezieltere Steuerung.
  • Analysiere die Search Term Insights → Welche Suchanfragen generiert pMAX? Diese Daten können für andere Kampagnen genutzt werden.

4. Promo-Asset-Gruppen für bessere Ergebnisse nutzen

🚫 Problem: Standard-Asset-Gruppen performen solide, aber Aktionen & Rabatte gehen oft unter.

Lösung: Promo-Asset-Gruppen für saisonale Angebote oder spezielle Promotions erstellen.

💡 Tipp:

  • Erstelle eine separate Promo-Asset-Gruppe für Black Friday, Sommer-Sales oder Rabattaktionen.
  • Nutze Zahlen in den Headlines: „🔥 -20% NUR HEUTE!“
  • Verwende verschiedene Creatives, um das Angebot plattformübergreifend bestmöglich zu platzieren.

5. pMAX eignet sich hervorragend für Cold Friendly Offers

💡 Warum?

  • pMAX testet und optimiert über alle Kanäle hinweg – genau das ist ideal für Angebote, die Neukunden anziehen sollen.
  • Wenn dein Cold Friendly Offer (CFO) attraktiv ist (z. B. ein kostenloses Testpaket, ein stark reduziertes Einstiegsangebot), maximiert pMAX die Conversion-Rate durch gezielte Ausspielung an potenzielle Neukunden.
  • Der Algorithmus erkennt, welche Zielgruppen besonders gut auf das Angebot reagieren, und optimiert die Kampagne automatisch weiter.

🚀 Beispiel für ein Cold Friendly Offer mit pMAX:
Produktproben oder Testangebote – „Kostenlose Probe bestellen & selbst überzeugen!“
Ein stark reduziertes Einstiegspaket – „Hol dir dein Starter-Set für nur 9,99 €!“
Risikofreie Testphasen – „14 Tage kostenlos testen – Keine Verpflichtung!“

💡 Tipp:

  • Separate Asset-Gruppen für das Cold Friendly Offer erstellen.
  • Achte darauf, dass deine Landingpage optimal darauf abgestimmt ist.

6. Brand-Traffic sollte immer aus pMAX ausgeschlossen werden

🚨 Problem: Standardmäßig kann pMAX Brand-Traffic erfassen, was zu einer Verzerrung der Ergebnisse führt.

Lösung: Marken-Keywords explizit aus der pMAX-Kampagne ausschließen.

Warum ist das wichtig?

  • Brand-Keywords liefern oft günstige Conversions, aber sie verfälschen die Performance-Daten von pMAX.
  • pMAX sollte primär für Neukundengewinnung genutzt werden – Brand-Suchanfragen sind in separaten Kampagnen besser aufgehoben.
  • Google kann sonst zu viel Budget auf Brand-Traffic umleiten, anstatt neue potenzielle Kunden zu erreichen.

💡 So schließt du Brand-Traffic aus pMAX aus:
Ausschließende Keywords hinterlegen: Deine Marke + Variationen als negative Keywords in pMAX einfügen.
Brand-Exclusion-Feature nutzen: Falls verfügbar, kann Google deine Marke automatisch aus pMAX ausschließen.

7. Suchbegriffe regelmäßig überprüfen und optimieren

Warum ist das wichtig?

  • pMAX erfasst oft auch irrelevante Suchbegriffe, die dein Budget belasten.
  • Ohne Kontrolle kann Google zu weitläufige oder unpassende Keywords einbeziehen.
  • Durch das regelmäßige Überprüfen der Suchbegriffe kannst du irrelevante Anfragen frühzeitig erkennen und optimieren.

💡 So nutzt du den Search Term Insights Report richtig:

  1. Gehe in Google Ads → Search Term Insights Report.
  2. Analysiere, welche Begriffe tatsächlich Conversions bringen.
  3. Falls irrelevant: Negative Keywords hinzufügen, um unpassende Suchanfragen auszuschließen.

🚀 Mike Rhodes Script für detaillierte Suchbegriffsanalyse:
Da Google in pMAX nur begrenzte Daten zu Suchbegriffen liefert, kannst du das Mike Rhodes Google Ads Script verwenden, um mehr Insights zu erhalten. Dieses Skript hilft dir dabei, detailliertere Suchanfragen auszulesen, die über pMAX generiert wurden, und gibt dir damit eine bessere Grundlage für Optimierungen.

💡 Tipp: Besonders bei pMAX solltest du Brand-Keywords und nicht relevante Suchbegriffe gezielt ausschließen, um die Kampagne auf wertvolle Conversions zu fokussieren.

 

8. Placements analysieren und unpassende Platzierungen blockieren

Warum ist das wichtig?

  • Google gibt in pMAX keine vollständige Kontrolle über die Platzierung der Anzeigen.
  • Einige Placements (z. B. auf Gaming- oder Kinder-Apps) können für dein Angebot unpassend sein und Budget verschwenden.
  • pMAX zeigt Anzeigen auch auf YouTube-Kanälen und in Apps an, die möglicherweise nicht relevant für deine Zielgruppe sind.

💡 So überprüfst und blockierst du Placements:

  1. Placement-Report in Google Ads einsehen (Begrenzte Einblicke):
    • Navigiere in Google Ads zu den Berichten und sieh dir die Placements an, auf denen deine Anzeigen ausgespielt wurden.
    • Erkenne problematische Websites, Apps oder YouTube-Kanäle, die viele Impressions haben, aber keine Conversions liefern.
  2. Placements auf Account-Ebene ausschließen:
    • Unter Tools & Einstellungen → Gemeinsame Bibliothek → Content-Ausschlüsse kannst du Account-weite Blockierungen für bestimmte Kategorien, Websites und Apps vornehmen.
    • So kannst du unpassende Inhalte global für alle Kampagnen blockieren, ohne jede Kampagne einzeln zu bearbeiten.
    • Besonders nützlich, um z. B. Kinder-Apps oder bestimmte Video-Plattformen dauerhaft auszuschließen.
  3. Google Merchant Center (GMC) nutzen, um Shopping-Ads für bestimmte Placements auszuschließen:
    • Falls du pMAX mit Shopping-Ads nutzt, kannst du über das Google Merchant Center Ausschlüsse für bestimmte Netzwerke oder Placements vornehmen.
    • Damit verhinderst du, dass Produktanzeigen auf irrelevanten Websites erscheinen.
  4. YouTube-Kanäle und Apps gezielt blockieren:
    • Falls unpassende Videos beworben werden, kannst du bestimmte YouTube-Kanäle oder Themenbereiche manuell blockieren.
    • Du kannst Platzierungsausschlüsse über die Placement-Liste in Google Ads vornehmen.

🚀 Tipp: Falls du merkst, dass bestimmte Placements hohe Kosten verursachen, aber keine Conversions bringen, solltest du sie so früh wie möglich aus der Kampagne ausschließen – idealerweise auf Account-Ebene, um zukünftige Kampagnen direkt zu optimieren.

 

Fazit: Wie du pMAX optimal nutzt

📌 pMAX ist kein Targeting-Tool – Zielgruppensignale sind nur Hinweise für den Algorithmus.
📌 Website-Besucher als Signal einzusetzen, kann die Performance einschränken.
📌 pMAX deckt nicht automatisch den gesamten Funnel ab – Awareness-Kampagnen sind essenziell.
📌 Brand-Traffic sollte ausgeschlossen werden, wenn eine separate Brand-Kampagne existiert.
📌 Promo-Asset-Gruppen steigern die Performance bei Aktionen & Rabatten.

🚀 Fazit: Wer pMAX als Teil einer umfassenden Strategie betrachtet, anstatt es isoliert einzusetzen, wird die besten Ergebnisse erzielen.

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