Google Ads Competitor-Kampagnen: Wann sie sich lohnen und wie sie richtig umgesetzt werden

Competitor-Kampagnen sind eine der umstrittensten und anspruchsvollsten Google Ads Strategien. Sie versprechen hohes Potenzial, erfordern aber auch eine sehr durchdachte Umsetzung – insbesondere bei der Auswahl der Keywords, der Anzeigentexte und der Landingpage.

Denn: Nicht jeder, der nach einem Wettbewerber sucht, ist auch bereit zu wechseln.

In diesem Artikel erfährst du, wann eine Competitor-Kampagne sinnvoll ist, welche Fallstricke du vermeiden solltest und wie du gezielt Schwächen deiner Mitbewerber für dich nutzen kannst.

Was sind Competitor-Kampagnen?

Bei einer Competitor-Kampagne schaltest du Anzeigen auf die Markennamen deiner direkten Wettbewerber oder auf Begriffe, die mit ihnen zusammenhängen.

🔎 Beispiel:
Angenommen, du betreibst eine Software für Terminbuchungen, dann könnten deine Competitor-Keywords so aussehen:

  • „Calendly Alternative“
  • „Calendly zu teuer“
  • „Terminbuchungssoftware besser als Calendly“
  • „Doodle Alternative“

💡 Wichtig zu wissen:
Google erlaubt es, auf Markennamen von Mitbewerbern zu bieten.
Aber: Du darfst in der Anzeige selbst nicht deren Markennamen verwenden!

Wann sind Competitor-Kampagnen sinnvoll?

Nicht jeder Markt ist für Competitor-Kampagnen geeignet. In manchen Fällen sind sie verschwendetes Budget, in anderen können sie extrem profitabel sein.

Nicht sinnvoll für…

🔴 Lokale Handwerksbetriebe oder Dienstleistungen mit klarer Kundenbindung

  • Wenn ein Kunde gezielt nach „Schreinerei Meier“ sucht, hat er meist einen festen Anbieter im Kopf.
  • Selbst wenn du es schaffst, ihn auf deine Website zu leiten – sobald er merkt, dass du nicht „Schreinerei Meier“ bist, ist er meist sofort wieder weg.

🔴 Branchen mit hoher Markentreue

  • Bei stark emotional gebundenen Marken (z. B. Apple, Rolex) ist die Wechselbereitschaft gering.
  • Kunden, die gezielt nach einem Apple MacBook suchen, wollen wahrscheinlich kein „besseres“ Laptop, sondern genau dieses Produkt.

Sinnvoll für…

🟢 Produkte oder Dienstleistungen mit hoher Vergleichbarkeit

  • Software, SaaS-Produkte oder digitale Dienstleistungen (z. B. Hosting-Anbieter, VPN-Dienste, Marketing-Tools).
  • Kunden sind hier oft noch in der Entscheidungsphase und offen für Alternativen.

🟢 Branchen mit häufigen Beschwerden oder hohen Preisen

  • Wenn ein Anbieter in deiner Branche oft schlechte Bewertungen hat oder als überteuert gilt, kannst du das gezielt nutzen.
  • Beispiel: Wenn viele Kunden über den schlechten Support eines Mitbewerbers klagen, kannst du deine Anzeige mit „24/7 Kundenservice – Ohne lange Wartezeiten“ betiteln.

🟢 Produkte mit aktiver Suche nach Alternativen

  • Viele Kunden suchen aktiv nach Alternativen zu bekannten Marken.
  • Beispiel: „Mailchimp Alternative“, „WordPress Hosting Vergleich“, „Beste CRM Software außer HubSpot“.

💡 Fazit:
Competitor-Kampagnen lohnen sich besonders in preis- oder servicekritischen Branchen, wo Kunden noch offen für einen Wechsel sind.

Die richtige Strategie für Competitor-Kampagnen

1. Die Suchintention verstehen

Nicht jeder, der nach einem Wettbewerber sucht, befindet sich in der gleichen Phase der Kaufentscheidung.

📌 Mögliche Szenarien:

  • Informationsphase: „Welche Software ist besser – Tool A oder Tool B?“
  • Unzufriedenheit: „[Mitbewerber] schlechte Erfahrungen“, „[Mitbewerber] Alternative“
  • Preisvergleich: „[Mitbewerber] Rabatt“, „Günstige Alternative zu [Mitbewerber]“
  • Kaufbereitschaft: „[Mitbewerber] Testbericht“, „[Mitbewerber] Kündigung“

💡 Tipp:
Anzeigen und Landingpages sollten je nach Suchintention angepasst werden.

2. Wettbewerber-Bewertungen analysieren

Eine der besten Methoden, um eine Competitor-Kampagne erfolgreich zu machen, ist die Analyse der Kundenbewertungen deiner Mitbewerber.

Vorgehen:

  • Lies Google Reviews, Trustpilot, Facebook-Bewertungen oder Foren zu deinen Wettbewerbern.
  • Achte auf wiederkehrende Beschwerden (z. B. schlechter Kundenservice, komplizierte Abrechnung, fehlende Funktionen).
  • Nutze diese Erkenntnisse in deinen Anzeigentexten.

💡 Beispiel:
Wenn Kunden eines Wettbewerbers sich häufig über hohe Preise beschweren, könnte deine Anzeige lauten:
👉 „Günstiger als [Mitbewerber] – Mehr Leistung für weniger Geld!“

Oder wenn Kunden sich über langsame Lieferzeiten ärgern:
👉 „Blitzschnelle Lieferung – Kein Warten wie bei [Mitbewerber]!“

Wichtig:

  • Sei ehrlich! Nur wenn du wirklich besser bist als dein Mitbewerber, macht diese Strategie Sinn.
  • Vermeide direkten Markenvergleich. Sag nicht: „Wir sind besser als XY“, sondern: „Schnellste Lieferung & bester Support“.

3. Perfekt abgestimmte Landingpage erstellen

Wer nach einem Mitbewerber sucht und auf eine generische Startseite geleitet wird, wird oft nicht konvertieren.

Landingpage muss direkt auf die Erwartungen eingehen!

  • Erkläre klar, warum du die bessere Wahl bist (z. B. bessere Preise, besserer Service, mehr Funktionen).
  • Falls relevant: Vergleiche Funktionen und Vorteile (ohne Logos oder Markennamen zu nennen).
  • Biete einen starken Call-to-Action (z. B. „Jetzt kostenlos testen“, „Exklusiver Wechselbonus sichern“).

💡 Beispiel für eine gute Competitor-Landingpage:

  • Headline: „Die bessere Alternative zu teuren Software-Lösungen“
  • Bullet Points mit Vorteilen gegenüber dem Mitbewerber (z. B. „✔️ Einfachere Bedienung“, „✔️ 24/7 Support“)
  • Angebot für einen Wechselbonus oder einen kostenlosen Test

🚨 Wichtig:
Google erlaubt es nicht, Markennamen von Wettbewerbern auf deiner Landingpage zu nennen!

4. Anzeigentexte richtig formulieren

Da du in deinen Anzeigen keine Markennamen von Wettbewerbern verwenden darfst, musst du kreativ sein.

Falsch:
„Wechseln Sie von Calendly zu [Dein Produkt]“ (wird von Google abgelehnt)

Richtig:
„Die smarte Alternative zur Terminbuchung – Kostenlos testen!“

Weitere Beispiel-Anzeigen:

  • „Auf der Suche nach einer besseren CRM-Lösung? Jetzt testen!“
  • „Zufrieden mit deinem aktuellen Anbieter? Falls nicht: Wir haben eine Lösung!“
  • „Die flexible Alternative zu überteuerten Software-Abos – Jetzt umsteigen!“

💡 Tipp:
Nutze Anzeigenerweiterungen wie Sitelinks, Callouts und Bewertungserweiterungen, um deine Vorteile noch klarer zu machen.

Fazit: Lohnt sich eine Competitor-Kampagne?

📌 Competitor-Kampagnen können extrem profitabel sein – wenn sie richtig umgesetzt werden.
📌 Wettbewerber-Bewertungen sind eine Goldmine für bessere Anzeigentexte.
📌 Die Landingpage muss direkt auf die Bedürfnisse der Nutzer eingehen.
📌 Nicht jeder Markt eignet sich für diese Strategie – teste es mit kleinem Budget.

➡️ Tipp: Falls du Competitor-Kampagnen testest, starte mit einer kleinen Kampagne und analysiere, ob du tatsächlich relevante Kunden gewinnst – oder nur Klicks ohne Conversion.

🚀 Wenn der Markt passt, kann eine gut optimierte Competitor-Kampagne eine profitable Strategie sein, um Kunden von der Konkurrenz abzuwerben!

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